Zum Stil von Mhdb

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Gast1742

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Hier mehr zum Mhdb-Stil anlässlich der Mhdb-Session, Mittwoch, den 10. Juni 2015, ab 20:00, im Stadtteilzentrum Wesertor, Cafe 1, Weserstraße 26, 34125 Kassel. (Siehe auch http://www.mozart-hat-den-blues.de/Mhdb-Sessions.htm und http://www.mozart-hat-den-blues.de/Termine.htm ).

Dabei wird Mhdb das erste Mal vollständig sein Set 4 live und quasi ungeschönt auf Video aufnehmen sowie damit die Videodokumentation der Mhdb-Songs fortsetzen. Siehe hierzu

http://www.mozart-hat-den-blues.de/Mhdb-Videos.htm

Das Mhdb-Set 4 sind acht eigene Songs, an denen die Band dieses Jahr arbeitete und die es dann vorher schon mal vollständig durchgespielt hat, und zwar am Mittwoch, den 3. Juni 2015, ab 20:00, im Gemeinschaftshaus Rengershausen, Saal, Zum Felsengarten 11 ½, 34225 Baunatal-Rengershausen, ebenfalls mit freiem Eintritt.



Kürzlich wurde eine ganz interessante Beschreibung des Stils von Mhdb abgegeben. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass jede/r seine Vorlieben hat und Ansichten sowie Geschmack ganz verschieden, bis emotional völlig gegensätzlich, sein können. Aber das gehört eben dazu und ist letztlich auch gut so.

Mhdb spielt quasi wie in R&B/Rap/HipHop, mit Schwerpunkt auf Sprechstimme und Schlagzeug - also atonal -, und wie seit jeher in der Gospeltradion, d. h. Gesamtbesetzung im Kern: Stimme-Piano-Schlagzeug. Allerdings greift Mhdb in seinem Spiel auf besonders den Modernjazz der 1940er-50er Jahre zurück. Somit sind eigentlich nur ein kleiner Teil der Mhdb-Songs dem R&B/Rap/HipHop oder ein anderer Mhdb-Songs-Teil auch Metal-Alternativ-Rock, der anderen bedeutenden Quelle von Mhdb seit den 1990ern, ähnlich.

Man kann die Meinung vertreten, dass infolge des seit den 1990ern und der Wiedervereinigung zunehmenden militärischen Rückzugs der USA immer stärker eine Entfremdung deutschen Publikums von US-geprägten R&B/Rap/HipHop, mit Schwerpunkt auf Sprech-Stimme und Schlagzeug - also atonal -, sowie Metal-Alternativ-Rock, aber auch Jazz eingetreten ist.

Bei Jazz mag das besonders für den durch Dissonanzen gekennzeichneten Modernjazz (Charlie Parker, John Coltrane, Thelonious Monk, ..., eben der 1940er-50er, teilweise noch 1960er) gelten. Jener häufig dissonant anmutende Modernjazzklang ist im wesentlichen Grundlage der von Mhdb verwendeten Akkorde. Das alles erschwert die Akzeptanz Mhdb's beim hiesigen Publikum, je breiter es ist, und macht Mhdb-Songs zur Randmusik.

D. h. wiederum nicht, dass Mhdb nicht künstlerisch, speziell musikalisch, immer anspruchsvoller geworden ist sowie Anklang in dem Maß findet, wie die Zuhörerschaft differenzierter, auch und gerade ethnisch, wird. Daher kam immer wieder die Idee auf, Mhdb als Instrument zur Verbesserung der Kommunikation in Brennpunkten einzusetzen. Aber das ist ohne genügend politische Unterstützung, auch und gerade lokal, sehr schwierig.
 
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Gast1742

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'Mozart hat den blues' (Mhdb) / Blackberry Smoke

( Siehe auch Ausnahmsweise: Blackberry Smoke | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de und oben, Zum Stil von Mhdb | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de)

'Mozart hat den blues' (Mhdb) und 'Blackberry Smoke' sind zwei voellig verschiedene Bands.

- ('Stimmt nicht, sind beide sch...'. Oder: 'B...S... sind klasse, Mhdb ist sch...'. Solche - eigentlich unqualifizierten - Vergleiche sind nicht gemeint.)
- 'Stimmt': vom Stil her; in der Besetzung; von Stimme und Instrumenten her; usw.

Trotzdem gibt's Gemeinsamkeiten, sogar grundlegende; zum Beispiel :

- Beide sind hauptsaechlich Live-Bands; in allerdings unterschiedlicher Groesse:
- Blackberry Smoke
. mit '1A'-Team und -Equipment, wie eben fuer Live-Auftritte erforderlich, aber
. vor allem perfekten Live-Klang und
. ueber dreihundert, auch weltweiten Auftritten im Jahr. Die halten die Band fuer ihren Spitzen-Live-Sound mit fit. Blackberry Smoke duerfte die derzeit am besten klingende Live-Band sein.

- Mhdb ist ebenso hauptsaechlich Live-Band, allerdings
. auf 'nur' lokaler und regionaler Ebene, mit entsprechend und vergleichsweise
. viel kleinerem Team, Equipment sowie
. wesentlich weniger Live-Auffuehrungen.

Was bestimmt nicht nur Mhdb an Blackberry Smoke so fasziniert, ist, abgesehen vom perfekten 'Southern-Rock-Sound' (quasi s i n d Blackberry Smoke inzwischen dieser Stil, auch wenn sie selbst und andere das nicht immer so sehen), dass sie, nach/neben fast totaler Computerisierung, entscheidend zur Renaissance von Live-Musik beitragen:

- Mit all den Schwierigkeiten wie erheblich weniger 'Klickzahlen' als etwa die 'Imagine Dragons' (siehe u. a. Wolfgang Billmann – Regiowiki ff.)
- Wohl unbeirrtem Festhalten am Live-Touren ('Spielen, spielen, spielen, ...'). Hier kann man durchaus zu 'Milky Chance' einen Vergleich ziehen. Die touren trotz Video- und Charts-Erfolg in vergleichbarer Dichte, d. h. treten international und fast jeden Tag irgendwo live auf. Das erfordert ohne Zweifel musikalische und koerperliche Hoechstleistung (ein 'Knochenjob'), will man trotz Wegbbrechens der traditionellen Erwerbsmoeglichkeit von Bands, naemlich Auftritten, bestehen.

Die stilistische Naehe von Blackberry Smoke und Mhdb ist am ehesten noch im Schlagzeugspiel festzustellen. Es ist ein Weg oder moeglichst wenig von 'four on the floor' (siehe u. a. Google) ...
 
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Gast1742

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Zu oben, ...'four on the floor' (siehe u. a. Google) ...

- 'ein Beitrag der Toten Frisoere' -



Bei Eingabe in Google bekommt man zwar eine Liste mit zutreffenden Suchergebnissen. Trotzdem ist Vorsicht geboten, etwa wie fast immer bei Wikipedia, die je als englisches und deutsches Suchergebnis mit ganz oben in der Google-Liste steht.

#1 Was hier zutrifft, ist die gleichstarke Betonung der auf den Vierteln durchgehenden Bassdrum (die ist ueberhaupt fuer die Charakterisierung einer Taktart grundlegend). Diese Betonung entwickelte sich im 1970er Disco, ist zu lesen. Auch in nachfolgendem Techno sei sie zu hoeren und im Jazz ebenfalls, allerdings 'abgefedert', d. h. mit individueller und mehr improvisierter Abschwaechung oder Verstaerkung jener Betonung. Diese Art Betonung, vertreten u. a. durch den Bebop-Pionier Kenny Clarke sowie mit wichtigsten Modernjazz-Schlagzeuger Joe Morello ("Take Five", 1959, ...), wird im Jazz immer wieder unterbrochen, eben auch vor allem laut Joe Morello, durch die die MitmusikerInnen kommentierenden Snare-Bassdrum-Einwuerfe (Comping), besonders im Modernjazz ( = Bop jazz, in den USA, die 'Modern jazz' nicht kennen bzw nicht verwenden, also etwa 1940-60 und wieder ab Ende 1970er, Neobop).

#2 Was hier nicht zutrifft (oder fehlt), ist, dass 'four on/to the floor' bzw gleichstarke Betonung der auf den Vierteln durchgehenden Bassdrum schon vor den 1970ern da war. Das beweisen z. B.:

- 1938, "Sing, Sing, Sing", Benny Goodman & His Orchestra, Gene Krupa am Schlagzeug (allgemeiner: der Swing-Stil oder die 1930er, die Zeit der Swing-Big-Bands, nicht zu verwechseln mit 'Swing', einem Feeling im Jazz insgesamt: eine starke Spannung, quasi u. a. staendig bis an die Grenzen kollektiv improvisierend zu spielen, ohne dabei 'raus zu kommen'), siehe/hoere u. a. Mhdb- und Bambulete-Schagzeuggeschichte, Ab 1930

- 1958-59, Johnny & The Hurricanes, "Red River Rock", der 'Kracher' der Uebergangsjahre zur Rockmusik, siehe/hoere u. a. Die Vor-Beat-Zeit (ca. 1958-63) | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de

- 1950er, bes. Rock & Roll von Jerry Lee Lewis (voc, p), so "High School Confidential", siehe/hoere u. a. Der "erhobene Zeigefinger" : Lateinamerikanische Einflüsse auf Jazz, Rock und ... | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de, fast ganz unten.

Die aufkommende Rockmusik, besonders mit den Beatles ab etwa 1960, unterbrach 'four on/to the floor' bzw gleichstarke Betonung der auf den Vierteln durchgehenden Bassdrum total. 'Four on/to the floor' war erst wieder praesent mit den

- Staple Singers, "Respect Yourself", 1972, quasi einem Proto-Disco.

In den grossen globalen popularmusikalischen Stroemungen bestehen heute 'four on/to the floor' und Nicht-'four on/to the floor' nebeneinander, regional vielleicht unterschiedlich,

- so in Deutschland wohl etwas mehr 'four on/to the floor'-Stile ('Post-Techno', Power Pop, usw)
- sonst Rockmusik (teils-teils, so bei/mit Blackberry Smoke wenig 'four on/to the floor') und
- R&B/Rap/HipHop-Reggae ('four on/to the floor' kaum bis gar nicht).

Das 'four on/to the floor' gilt nicht nur fuer 4/4 und seine modernen Weiterentwicklungen (8/8 in Rockmusik und R&B/Rap/HipHop-Reggae sowie, aber mehr am Rand, 16/16); sondern in jeder Taktart (6/8, 3/4, 5/4, ...).
 
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Gast1742

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Weil das '...s' in 'https...' fehlt, sind Links ganz oben nicht mehr aktuell. Also, bitte '...s' einsetzen; oder ueber Mhdb ... (Danke)
 
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Gast1742

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Zum Stil von 'Mozart hat den blues' gehoert Selbst-Ironie zum Zweck Verstehen-Nichtverstehen-Verstehen unter schwerpunktmaessiger Einbeziehung von Stan & Ollie ...



... auch und gerade in den Beitraegen in Kassel-Treff.
 
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Gast1742

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Mhdb, neuere Einfluesse

Mhdb konzentriert sich seit einiger Zeit darauf, besonders Einfluesse zu 'verarbeiten' von: Blackberry Smoke, Chris Dave (d, 1973-), Thelonious Monk (p, 1917-82).
 
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