... Die Hitparade unserer Ur-Grosseltern ...

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Gast1742

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AFN: Anmerkungen

Besonders in den 1950ern-70ern hatte grosse 'popularmusikalische' Bedeutung, dass der US-Army-Sender AFN in mehreren westlichen deutschen Staedten stationiert war, etwa in West-Berlin, Nuernberg, Frankfurt/Main, Kaiserslautern und Stuttgart sowie auch Kassel. Fast jede dieser AFN-Stationen produzierte eine zumeist besondere Musiksendung, die dann ueber alle AFN-Stationen ins fast ganze westliche Deutschland gesendet wurde. Das Sendeschema war etwa so, dass ab jeder vollen Stunde Nachrichten und dann rund 50 Minuten eine jener typischen Sendungen, immer zur selben Uhrzeit, Montag-Freitag, erfolgten. Bedeutend wurden:

- 'Frolic At Five' (ca. 17:10 - 18:00) vom AFN Berlin mit den immer aktuell populaersten Rock-and-Roll-, Rock- sowie Soul-Stuecken und insofern mit Ausnahme der Zeit der Beatles- und Beatwelle, ca. 1964-67, die einflussreichste 'popularmusikalische' Musiksendung fast deutschlandweit bis in die 1960er.

- 'Stickbuddy Jamboree' (ca. 16:10 - 17:00) vom AFN Frankfurt mit den populaersten Country-Songs und bis in die 1960er die quasi 'zweit-einflussreichste' Musiksendung. An der 'hingen' vor allem in Deutschland stationierte US-Soldaten (-Soldatinnen gab es noch kaum), d. h. diese Sendung fand bei Ihnen unvergleichlich Anklang. Doch genauso war diese Sendung Inspiration schlechthin fuer viele deutsche Country-Bands.

Vor allem in 'Frolic At Five' wurden bis in die 1960er und meist am letzten Werktag in der Woche die 'Top Ten' oder Hitparade ausgestrahlt. Somit war man als deutsche/r AFN-Hoerer/in immer aktuell und 'bruehwarm' vollauf mit den USA, die immerhin 'popularmusikalisch' global den Ton angaben. Die Beatles- und Beatwelle setzte dieser Selbstverstaendlichkeit ein Ende, als im Sommer 1964 The Beatles die ersten fuenf Top-Ten-Plaetze im AFN einnahmen und auf den restlichen Plaetzen der AFN-Hitparade so stark andere britische Bands folgten, dass US-Bands kaum noch Chancen hatten.

Ab Mitte der 1960er nagte dann vor allem der Vietnam-Krieg weiter an Selbstverstaendlichkeit und Dominanz des AFN. Und in den 1970ern gewannen andere Sendungen im AFN an Popularitaet, z. B. die regelmaessigen Top-Hits/Charts an den Wochenden, 'Casey's Coast To Coast' (oder aehnlich), und an den Werktag-Abenden die mehr Soul- und Funk-orientierten Sendungen von Wolfman Jack (1938-95). Der wurde fuer sein wolfsaehnliches Heulen mitten in seiner Moderation und seine 'ein wenig kauzige bis voll-fett ansagende' Stimme bekannt.

Schon in den 1960ern gab es zeitlich vor oder nach 'Frolic At Five' und 'Stickbuddy Jamboree' andere, vielleicht nur etwas weniger polpulaere Sendungen wie 'Bolero Time' (oder aehnlich, Salsa) und 'Polka Time' (oder aehnlich, 'volkstuemliche Musik', auch immer wieder aus damaliger Tschechoslowakei, aus Polen, auch aus Spanien, usw). Ergaenzend zu 'Bolero Time' konnte man auf Deutsch-Amerikanischen Volksfesten, z. B. an Berlin-Clayallee, miterleben, wie mit Santana und bis ungefaehr 1970 die Bassdrum und damit das Schlagzeug in die Salsa-Musik und bei Salsa-Bands Einzug hielt.

All diese mehr oder minder populaeren Sendungen strahlte der AFN besonders auf Mittelwelle aus. Auf UKW sendete der AFN hingegen etwas 'gepflegtere' Musik wie etwa Klassik oder aeltere und gewissermassen 'langweiligere Popularmusik'. Jazz - obwohl die USA als Hauptland des Jazz' galten - konnte man zumeist nur des Mitternachts, also selten hoeren. Die Wochenden-Naechte durch liefen manchmal verzerrt und rauschend hauptsaechlich Live-Uebertragungen von Baseball- oder Football-Spielen aus den USA.

Inzwischen gibt es etliche Buecher und Videos ueber die Zeit des AFN in Deutschland, die sich per Internet leicht ermitteln lassen, z. B. auf Karlsruher Virtuellem Katalog (KVK) oder via Google, und hier deswegen nicht genannt werden. Spaetestens seit der 'Wiedervereinigung' - 1990 - ist die damalige Bedeutung des AFN in Deutschland Vergangenheit. Diese war (und ist?) allerdings umfassendem Einfluss, egal 'ob West oder Ost, Mitte, Links oder sonstwas'.
 
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Gast1742

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The Beach Boys, wichtige US-Band 1964
  • Mike Love (Gesang)
  • Carl Wilson (Gesang, Melodiegitarre, gestorben 1998)
  • Alan Jardine (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • Brian Wilson (Gesang, Keyboard, Bass)
  • Dennis Wilson (Gesang, Schlagzeug, gestorben 1983)
https://www.thebeachboys.com
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YouTube-VEVO

- "Surfin' USA", 1963-64

- "Fun, Fun, Fun", 1964

- "I Get Around", 1964

- "Dance Dance Dance", 1964

- "Help Me Rhonda", 1964-65
 
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Gast1742

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The Four Seasons, wichtige US-Band 1964, hauptsaechlich Gesangsgruppe
  • Frankie Valli ('Lead-Gesang')
  • Tommy DeVito (Gesang, Gitarre)
  • Bob Gaudio (Gesang, Keyboard)
  • Nick Massi (Gesang, Bassgitarre, gestorben 2000)
https://www.frankievallifourseasons.com

- "Rag Doll", 1964

- "Dawn", 1964

- "Stay", 1964

- "Save It for Me", 1964

- "Sherry ...", The Four Seasons live, 1962
 
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Gast1742

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Soul, USA 1964

- Mary Wells, "My Guy"

- The Supremes, "Where Did Our Love Go"

- Otis Redding, "Pain In My Heart"

- Tommy Tucker, "Hi Heel(ed) Sneakers"

- Sam Cooke, "Shake" (1964-65)
 
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Gast1742

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The Everly Brothers

Wie Roy Orbison, The Beach Boys und Four Seasons sind The Everly Brothers ein weiterer 'Act' aus der noch US-amerikanisch dominierten Vor-Beatles-Zeit (ab etwa 1957-58, z. B. ab Duane Eddy, g, "Peter Gunn", siehe Der "erhobene Zeigefinger" : Lateinamerikanische Einflüsse auf Jazz, Rock und ... | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de), der in die Beatles- und Beatwelle ab 1964 quasi hineinwirkte. Die Everly Brothers waren ein meist bandbegleitetes Gesangs-Gitarren-Duo.
  • Isaac Donald 'Don' Everly (1937-)
  • Phillip Jason 'Phil' Everly (1939-2014)
http://www.everly.net
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- "Bye Bye Love", 1957

- "Wake Up Little Susie", 1957

- "All I Have to Do Is Dream", 1958

- "Cathy's Clown", 1960

- "Crying In The Rain", 1962

- "Gone, Gone, Gone", 1964
 
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Gast1742

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The Byrds: eine der oder d i e schoenste Rock-Band der 1960er ?

- "Mr. Tambourin Man". - 'Schlager der Woche', die nicht nur in Berlin bekannte Schlager-Sendung, die kaum damals englische Musik zuliess, spielte dieses Stueck 'fast ohne Ende', d. h. wohl schon 1964 auffaellig viele Sendungen lang. Die 'Schlager der Woche', moderiert von Fred Ignor, im RIAS Berlin etwa an zwei Werktagen je Woche ( Schlager der Woche (RIAS) – Wikipedia ) , spielten hauptsaechlich deutsche Schlager (von Peter Alexander ueber Freddy Quinn bis hin zu 'Proto-Ballermann' wie "Ich will Keine Schokolade ...") sowie quasi hartnaeckig Englischsprachiges hoechstens im in den 1960ern schon etwas antiquiert wirkenden Rock-and-Roll-Stil der 1950er, kaum im damals abgehenden und modernen fruehen Rockmusikstil der Beatgruppen; und die Beatles vor allem erst, als sie "Sie Liebt Dich" und "Komm Gib Mir Deine Hand" sangen ("She Loves You" und "I Wanna Hold Your Hand" auf Deutsch 1964)


Gar Verbindungen von The Byrds zu den heutigen Blackberry Smoke ( Ausnahmsweise: Blackberry Smoke | Kassel + Nordhessen - Forum + Community: Kassel-Treff.de ) waeren

#1 'Everybody loves guitar' (von: Charlie Starr von Blackberry Smoke 2018): 1964-65 hoerte man, The Byrds seien Pioniere, weil sie als Erste die US-Folk- und andere Gitarrensongs mit E-Gitarre spielten. Immerhin war der Gitarren-Sound wesentlich fuer die Begeisterung fuer die Byrds


#2 ' Charlie Starr's excellent and clear voice ... fits the band ... ' (von: allgemeine Feststellung irgendwo bei Google), aehnlich dem Klang der damaligen Byrds-Stimmen. Die wirkten trotz 'gelegentlicher Naehe zum Quaeken' (wie zuweilen vielleicht bei Bob Dylan) in ihrer Mehrstimmigkeit und genauso sonst wie wundersam. In ihrem Repertoire coverten The Byrds auch alte englische Schlager, die durch den Byrds-Stil eben wundersam neu wirkten.




  • Roger McGuinn (Gesang, Gitarre, 1942-)
  • Gene Clark (Gesang, Tamburin, Gitarre, 1944-91)
  • David Crosby (Gesang, Gitarre, Keyboard, 1941-)
  • Chris Hillman (Gesang, E-Bass, 1944-)
  • Michael Clarke (Schlagzeug, 1946-93)
http://www.thebyrds.com

- The Byrds, "Eight Miles High", 1965

- The Byrds, "I'll Feel A Whole Lot Better", 1965

- The Byrds, "Turn Turn Turn", 1965. Galt als das 'Top-Stueck' der Byrds
 
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