Das Jahr 2010 aus meiner Sichtweise - MUSIC ONLY!

DyersEve schrieb:
Die Tendenz in der Musik seit dem Debut wird hier ganz klar fortgesetzt: Weniger Folk, mehr Black Metal.

Geile Scheibe, keine Frage, aber ist es nicht eher anders herum? Agalloch fingen ganz klar im BM an und haben sich immer mehr in die Folk-Richtung entwickelt, besinnen sich mit diesem Album aber wieder auf ihre Wurzeln!
 

DyersEve

Benutzer
The_Messenger schrieb:
DyersEve schrieb:
Die Tendenz in der Musik seit dem Debut wird hier ganz klar fortgesetzt: Weniger Folk, mehr Black Metal.

Geile Scheibe, keine Frage, aber ist es nicht eher anders herum? Agalloch fingen ganz klar im BM an und haben sich immer mehr in die Folk-Richtung entwickelt, besinnen sich mit diesem Album aber wieder auf ihre Wurzeln!
Ich weiß ja nicht, ob wir die gleichen Alben haben, aber:

1999 - Pale Folklore
2002 - The Mantle
2006 - Ashes Against The Grain
2010 - Marrow Of The Spirit

Pale Folklore war noch SEHR heftig mit Akustikstücken und vielen Anleihen an die Folkszene behaftet, the Mantle war dann schon ETWAS(!!!) dunkler und hatte mehr heftige Stellen, die dann mit der Ashes unfassbar stark ausgebaut wurden. Die neue verlässt das Folk-Ambiente IMO völlig.
 

DyersEve

Benutzer
Platz 2: Tryptikon-Eparistera Daimones

Celtic Frost kamen 2006 mit der Monotheist um die Ecke und alle waren schockiert. 16 Jahre lang hatte man von der Band Albentechnisch durch einige interne Differenzen nix mehr gehört und die beiden Vorgängeralben "Cold Lake" und "Vanity/Nemesis" waren mehr oder minder .. polarisierend. Dann löste sich die Band auch noch ein paar Jahre später auf und seitdem gibt es Tryptikon. Hier wird der Weg der Monotheist vollkommen logisch beschritten und sogar an manchen Stellen noch erweitert. Angedoomten, blackmetallischen ganz finsteren Hassklumpen bekommt man hier vorgesetzt. Was aber die Krone aufsetzt ist Tom G. Warrior's unfassbarer Gesang, der so mächtig ist, wie Macht nur sein kann. Ich hab selten live Stimmen gehört, wo ich nachher nur meinte "jetzt hatter mich". Das war das totalle (positive) Entsetzen auf dem Summer Breeze dieses Jahr. Der Kerl hat ein Organ, das bringt alles zum Erzittern.

Zurück zur Mucke: Die hier 10 angebotenen Stücke sind meist finster, allerdings hat man viel Gefühl für Songwriting besessen, denn Abwechslung gibt es mehr als genug. Da wären einmal die 2 Hauptsongs des Albums, die mit 11 und 20 Minuten ein Drittel der Spielzeit einnehmen. Dann ist da der Song wo eine Frau (die Bassistin glaube ich) singt und dem Album genau im richtigen Moment die Wende gibt und einfach den Zuhörer völlig verzaubert. Die Platte ist von den Songs her sowieso auf einem Niveau, was die Monotheist schon hat erahnen lassen. Tom G. Warrior nutzt wirklich jede Stärke die er fürs Songwriting hat und ist einfach komplett ehrlich. Das Teil hier ist ein Hassklumpen, ein schwer verdaulicher noch dazu und ist so ziemlich das heftigste, was ich jemals gehört habe. Diese Emotionen die hier vermittelt werden, sind einfach so gestochen scharf eingefangen wurden, es ist einfach nur pure Macht.

Wer angedoomten Metal mit BM-Einflüssen und einer gehörigen Portion Hass mag => kaufen.
 

DyersEve

Benutzer
Platz 1: ATLANTEAN KODEX-THE GOLDEN BOUGH

Waren AK schon mit ihrem Pnakotic Demos eine von mir doch mit großen Erwartungen durchtränkte Band, haben sie eben jene auch mit ihrem Album vollkommen erfüllt - sogar übertroffen.

Vorweg möchte ich vor allem erstmal die Produktion des Albums loben. Selten etwas so passendes gehört. Super aus differenzierte Instrumente, jedes Instrument kommt genau so laut daher, wie ich es als perfekt beschreiben würde. Dazu noch diese wahnsinnige Drumproduktion sowie das unfassbare Drum-SPIEL. Kein Drum-PC, das hört man an jeder Ecke und jedem Ende raus. Wahnsinn!

Nun zu den Songs:
Fountain Of Nephente ist für mich ein perfekter Einstieg und ich finde die kleine Parallele zu dem auf dem Demo enthaltenen "From Shores Forsaken" schlicht und ergreifend passend und perfekt. Das Album mit einem Wellen-Geräusch starten zu lassen und dann so einen Knaller vor dem Herren zu bringen, ist einfach untopbar. Dazu kommt noch, dass an den Gitarren so unfassbar viel passiert, dass ich beim ersten Durchgang der Scheibe gedacht habe, sie haben alle ihre Ideen und Riffs bereis hier verbraten.

Pilgrim allerdings toppt diesen Song noch. Es ist eventuell - neben der Bandhymne - der beste Track auf dem Album für mich derzeit. Unfassbares Songwriting was hier an den Tag gelegt wird und die Chöre am Ende des Stückes, die einige an Child Of time erinnern, ist so unfassbar stark, das ist einfach purer epischer Heavy Metal auf Top-Niveau. Wäre das Album ab hier ein gnadenloser Reinfall, es hätte sich allein schon wegen der ersten 2 Tracks gelohnt zu kaufen. Aber es soll ja noch besser werden...

Temple Of Katholic Magick (The White Godess lass ich mal raus) schlägt dann in die gleiche Kerbe wie die ersten beiden Tracks und hier gefällt mir gerade die Art wie der Sänger den Text singt. Es ist auf der einen Seite sehr einprägsam und ergreifend, auf der anderen Seite aber auch vielseitig und toll gemacht. Ich finde es immer wieder spannend, dem Sänger zuzuhören. Seine Stimme ist zwar nicht technisch hopchwertig wie die eines Bruce Dickinson oder eines Eric Adams, aber das ist wurscht, denn schlecht ist sie nicht. Dazu kommt noch, dass manchmal die Stimme im Hintergrund und dann mal wieder im Vordergrund steht, was perfekt arrangiert wurde und keinesdalls negativ auffällt.

Mit dem schnellen Rocker "Disciples Of The Iron Crown" werden manche ihre Probleme haben, weil er anfänglich so gar nicht ins Konzept reinpasst. Wenn man erstmal die 3 Epen gehört hat, will man eigentlich genau so weiter machen. Allerdings finde ich den Bruch mit diesem Song, der das Album praktisch in 2 Hälften spaltet passend und genau zur Rechten Zeit. Ein wenig Abwechslung steht gerade dieser Musikrichtung gut ins Gesicht. Jetzt werden viele denken "schön udn guit, aber der Song an sich ist halt nicht toll" und hier muss ich halt vehement widersprechen. Ich finde den Song grandios und von der hintergedanklichen Punktzahl mittlerweile genauso gut wie die ersten 3 Songs. Dass der Chorus etwas... arm geraten ist, ist nun wirklich der einzige Knackpunkt. Ansonsten ist es gut, auch mal die Band richtig rocken zu sehen.

Vesper All Hymn ist dann wohl der abwechslungsreichste Song, der durch einen grandiosen aufbau im Albumkontext besticht. Wäre der Track von Anfang an sehr balladesk ausgefallen und würde er sich nicht erst dazu hinentwickeln, würde das den Album nach Disciples Of The Iron Crown wohl etwas seltsam klingen und es wäre schlicht unpassend. So aber hat man sich die Gedanken gemacht, was ich sehr toll finde. Der Track hier ist auch wieder mehr auf den Gesang ausgelegt wie ich finde und zeigt, dass der Sänger gut was drauf hat, Emotionen rüber zu bringen. Technik ist nicht alles, Gefühl ist mir wichtiger und hier kommt eine gute Technik mit viel Gefühl rüber. Einfach nur toll!

"The Atlantean Kodex", die Bandhymne ist dann mein absolutes Highlight der Scheibe. Was hier abgeht, ist der Wahnsinn in Tüten. Es ist packend, ergreifend, fortreißend und einfach nur Adrenalinausschüttent. Obwohl das Tempo nicht so hoch wie bei Disciples Of The Iron Crown ist, finde ich, passiert hier noch mehr. Es reißt einen mit fort, treibt einen durch den ganzen Song und lässt einen erst los, wenn der Song beendet wird. Wenn das nicht ein absoluter Oberhit ist, weiß ich auch nicht.

A Prophet In The Forest kannte ich ja teilweise schon von den Pnakotic Demos. Aber was die Band letztendlich in der Zeit seit den Demos hier draus gemacht hat, ist einfach so unfassbar viel mehr, dass ich ein Dauergrinsen habe, wenn ich den Song wöre. War er auf den Demos schon sehr gut, ist er jetzt ein absoluter Meilenstein des Epic Heavy Metals. Als letzten Song so ein unfassbares Brett zu bringen, ist schon sehr geil. Und mit dem Track (plus dem Titeltrack was aber nur ein Outro ist) das Album zu beenden und den Zuhörer nach 65 Minuten fassungslos ob dessen was er da gerade gehört hat, zurück zu lassen ist sehr geil - weil man will am liebsten gleich noch mal das Album hören. Denn diese 65 Minuten gehen eifnach so schnell um, als würde ich Slayers Reign In Blood hören, die gerade mal halb so lang geht.

Atlantean Kodex haben geschafft für mich persönlich jedes, aber wirklich jedes Manowar-Album im Vorbeigehen zu schlagen - aber vor allem, weil es auch als Vergleich passend ist, "Into Glory Ride" ganz alt aussehen zu lassen. Sie schaffen es, teilweise das Tempo anzuziehen und dennoch episch zu sein. Sie schaffen es, Songs zu schreiben die ich zum einen als zeitgemäß empfinde, was wahrscheinlich an der Produktion liegt, aber auch als zeitlos ansehe, denn in 10 Jahren wird dieses Album immer noch ein Meilenstein sein. Ein Fels in der Brandung dafür, dass man wischen 1990 und 2011 immer noch wahnsinnig guten Epic Metal spielen kann. Für mich reiht sich damit Atlantean Kodex jetzt schon ohne große Probleme in die Riege der wahnsinnig guten Epic Bands wie Manilla Road, Bathory oder Manowar ein. Ein absolutes Meisterwerk und eine Dekade mit diesem Album zu beginnen zieht entweder weitere wahnsinnig gute Alben von der gleichen oder anderen Bands nach sich - oder 2010 bleibt als einziges Jahr in den folgenden 10 Jahren ein wahnsinnig gutes Metal-Jahr.

*verneig*
 
1 - Star One - Victims Of The Modern Age
2 - Orphaned Land - The Never Ending Way Of ORwarriOR
3 - Ihsahn - after
4 - Prinz Pi - Illuminati
5 - JAW - Täter Opfer Ausgleich
6 - Agalloch - Marrow of the Spiri
7 - Blind Guardian - At The Edge Of Time
8 - Heimataerde - Unwesen
9 - Black Country Communion - Black Country Communion
10 - Kamelot - Poetry for the Poisoned
11 - Atlantean Kodex - The Golden Bough
12 - 257ers - Zwen
13 - God Is An Astronaut - Age Of The Fifth Sun
14 - Volbeat - Beyond Hell / Above Heaven
15 - The Vision Bleak - Set Sail To Mystery
16 - Excrementory Grindfuckers - Headliner der Herzen
17 - Lantlôs - .neon
18 - Kiuas - Lustdriven
19 - Lyriel - Paranoid Circus
20 - Medizinmann - Memento Mori
21 - The Murder Of My Sweet - Divanity
22 - In Vain - Mantra
23 - Herr von Grau - Revue
24 - Heaven Shall Burn - Invictus
25 - Hans Zimmer - Inception OST
 

Henry

Benutzer
Die neue Adversus-CD ist jetzt endlich da und ich denke, bei vielen würde die 2010-Lieblingsliste anders aussehen, hätten sie die auch gehört :p
 
Da, ich sie noch nicht habe, ist sie bei mir auch nicht drin :D
So wie noch ein paar andere Platten, die ich entweder noch nicht so lange habe oder mit denen ich mich noch nicht richtig beschäftigt habe.
 
Meine Nummer eins dieses Jahres kam für mich selbst sehr überraschend als selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk am 24.12:

Radare - Infinite Regress!

Mag jetzt keinem was sagen, ist mir auch egal. Es handelt sich dabei um eine großartige Platte erwachsenen Post-Rocks/-Metals.
Kennen gelernt habe ich die Gruppe über den "Deutschlands Doomed"-Sampler (ein kostenloser Sampler mit Beiträgen von 60 verschiedenen deutschen Interpreten aus dem Bereich Classic Doom/Stoner/Funeral Doom/Post Metal und allen erdenklichen weiteren Spielarten des Genres). Einer spontanen Eingebung folgend, schrieb ich sie bei Myspace an und erhielt einige Tage später die LP - inklusive Downloadcode, Sticker und Aufnäher, 10€ + Porto.

Die Musik ist sehr ruhig und atmosphärisch gehalten, die Lieder gehen teilweise fließend ineinander über und bestechen mit herausragenden Melodien, die mancher als melancholisch beschreiben mag. Die Gesangsparts sind relativ selten eingesetzt, es wird mehr Wert auf die Instrumente gelegt. Teilweise kommt das ganze etwas jazzig rüber, dann tauchen wieder unvermittelt harte Passagen auf, um einer leise Gespielten Melodie Platz zu machen, der man sich nicht zu entziehen vermag. Die LP ist alles in allen sehr abwechselungsreich und "spannend", man kann endlos zuhören, ohne, dass einem langweilig wird.

Um euch den Genuss dieses Werkes nich vorzuenthalten, hier der Link zur myspance Seite: *klick*
 

Minosys

Benutzer
Dann poste ich auch mal meine Top 15 des Jahres. Platz 1 wird bei mir aber von zwei Alben belegt, die es beide absolut verdient haben. Und eigentlich sind danach Platz 2 bis 8 alle nahezu gleich auf. Ist jetzt nur mal spontan diese Reihenfolge entstanden:

01. The Other - New Blood / The Crimson Ghosts - Generation Gore
02. Motörhead - The Wörld Is Yours
03. Overkill - Ironbound
04. Hocico - Tiempos De Furia
05. Triptykon - Eparistera Daimones
06. Todtgelichter - Angst
07. Iron Maiden - The Final Frontier
08. Procession - Destroyers of the Faith
09. Sodom - In War and Pieces
10. Darkthrone - Circle The Wagons
11. Blind Guardian - At The Edge Of Time
12. Heimataerde - Unwesen
13. Noisuf-X - Excessive Exposure
14. Heathen - The Evolution of Chaos
 

Kreator

Benutzer
2010 war für mich vor allem Volbeat besonders geil, die ich durch Matzes Einsatz von "Sad Mans Tongue" entdeckt habe. Ansonsten gabs irgendwie nur einzelne Tracks, neue Bands habe ich aber leider nicht ins Herz schließen können (außer wie gesagt Volbeat). :|
 

Minosys

Benutzer
Das ganze Jahr über nur eine einzige Band neu entdeckt? o_O Ich würde beim besten Willen nicht mehr zusammenkriegen wie viele das bei mir das Jahr über waren...
 

DyersEve

Benutzer
Dito. Allein was ich 2010 aus den 80ern und 90ern zusammengesammelt habe, geht auf keine Kuhhaut.

Nummer 1 Entdeckung: Nevermore, Sanctuary, Warrel Dane + Jeff Loomis
Nummer 2 Entdeckung: Atlantean Kodex
 

Kreator

Benutzer
Ich hab ja MT-bedingt in viele neue Sachen reingehört. Da hab ich bis jetzt zwei Tracks von Megadeth, Arch Enemy und nochmal zweie von Soilwork für mich entdeckt. Bei den letzten beiden in ein Album reingehört, war dann absolut nicht meins.

Bleibt also bis jetzt bei Eisregen, Red, Rammstein, Volbeat und Type O Negative...
 

DyersEve

Benutzer
Arch Enemy und Soilwirk sind ja auch der letzte Dreck *lol*
Von Megadeth kannste eigentlich in jedes Album bis zur Youthanasia reinhören. Sind alle sehr geil. Danach wurds aber mehr als nur mau, da wurde mau mau.
 
Oben